Für den Einzelnen und für die Gesellschaft stellen depressive Störungen eine zunehmend schwerer zu bewältigende Herausforderung dar. In Deutschland liegt das Risiko, an einer Depression zu erkranken bei ca. 9 %. Einen Ausweg aus dieser zu finden ist oftmals mit hohem Therapieaufwand und medikamentöser Behandlung verbunden.
Es stellt sich nun, da die „dunkle Jahreszeit“ angeklungen ist, die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, sich vor einer Depression zu schützen oder depressive Symptome zu lindern?
Wer aktiv ist und regelmäßig Sport treibt, kennt die Erfahrung, dass man sich ausgeglichener fühlt, belastbarer für den Stress des Alltags ist und mehr Energiereserven für herausfordernde Lebenssituationen aufweist. Dies belegen auch zahlreiche Studien, die sich in den letzten Jahren mit dem Zusammenhang von Sport und Depression befasst haben. Sie liefern überzeugende Ergebnisse: Sport kann vor Depressionen schützen und auch depressive Symptome lindern – in einem vergleichbaren Maß wie dies antidepressive Medikation tut. Dies sind die Resultate einer im „American Journal of Psychiatry“ veröffentlichten Metastudie, in der die Ergebnisse von 49 Studien ausgewertet wurden, die diesen Zusammenhang erforschten.
Im Zentrum der Entwicklung depressiver Störungen steht die Antriebslosigkeit, welche die Betroffenen lähmt, gesellschaftliche Partizipation verringert und körperliche Aktivitäten schwinden lässt. Insbesondere in Zeiten von Homeoffice und zunehmender sozialer Isolation sollte der Schwerpunkt also darauf liegen, Strukturen zu finden die einen Ausweg aus diesem Teufelskreis bieten.
Einen Ort zu finden, an dem man auf andere aktive Menschen trifft und sich gegenseitig Motivation schenkt, kann hierzu einen großen Beitrag leisten – und wir im Gesundheitszentrum Schöneberg freuen uns jederzeit, Sie auf diesem Weg zu begleiten.
Constantin Weid-Nickel