Das Bobath-Konzept ist das am meisten international genutzte, inklusive und individuelle Therapie- und Behandlungskonzept für Menschen mit neurologischen Störungen.
In der Regel kommt es zu neurologischen Störungen durch eine Unterversorgung des Hirns mit Blut. So entstehen Schäden am Hirngewebe.
Auch wenn das Gehirn nur 2% des Körpergewichtes ausmacht, benötigt es 15% der gesamten Menge an Blut, die pro Minute vom Herzen durch den Köper gepumpt wird.
Treten also z.B. Schlaganfälle, zentrale Blutungen, Tumore, entzündliche Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, Sauerstoffunterversorgungen oder ein Hirnödem durch eine traumatische Einwirkung auf, kann es zu unterschiedlichen Einschränkungen kommen.
Je nach Erkrankungsgrad sollte dann eine frühestmögliche Therapie erfolgen. Hier kommt unter anderem das Bobath-Konzept in der Therapie zum Einsatz.
Das Bobath-Konzept basiert auf empirischen Beobachtungen bei Betroffenen. Im Grundsatz ist das Konzept hypothetisch, jedoch untermauern die Forschungsergebnisse der letzten Jahre teilweise die Ansätze. Es stellt einen 24h-Ansatz für Problemlösungen dar, besonders für alle möglichen Situationen des Alltags.
Damit der Gesamtzustand des Betroffenen in allen Bereichen verbessert wird, werden die Aufgaben und Umwelt, auch in der Häuslichkeit, an die individuellen Fähigkeiten des Patienten angepasst und strukturiert. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Therapeuten, Pflegenden und Medizinern wird hierbei stark bemüht.
Somit ist das Konzept nicht nur durch Pflege- und Therapieberufe wie Physio-, Ergotherapie und Logopädie etc. ganzheitlich anwendbar, sondern es können auch die Angehörigen aktiv an der Rehabilitation des Betroffenen teilhaben.
Der Einbezug der Angehörigen und Pflegenden ist essenziell, damit die erarbeiteten Ressourcen im Alltag integriert werden und so gefestigt werden.
Der ganzheitliche Ansatz bezieht immer die Umwelt-, personenbezogenen und psychischen Faktoren ein und fördert Aktivitäten in den Bereichen der Selbstständigkeit, Produktivität, Freizeit und Kommunikation.
Die genutzten Konzeptprinzipien sind alltags- und handlungsorientiert, problemlösend, patientenziel- und ressourcenorientiert. Immer im interaktiv-dialogischen Austausch zwischen Betroffenem und Therapeuten.
Die Therapie bezieht sich auf die Gesamtheit des Menschen und reduziert sich nicht auf die vorbestehenden Defizite.
Das Bobath-Konzept orientiert sich besonders an den normalen Bewegungsabläufen des Körpers und dem Lernprozess des Menschen. Es erleichtert, verbessert und ermöglicht Bewegungen für den Patienten. Wir freuen uns, Ihnen diese Therapie nun auch im Therapiezentrum am Schloss anbieten zu können!
Michelle Bothur