Krankengymnastik nach PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) ist eine Behandlungsmethode der Physiotherapie, welche auf dem Zusammenspiel von Nerven und Muskeln aufbaut. Sie findet Anwendung bei Patienten aller medizinischen Fachbereiche, bei denen das bewusste oder unbewusste Bewegungsverhalten durch eine Erkrankung (wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder nach Schlaganfällen), Verletzung, Operation oder Degeneration gestört ist.

Propriozeptiv bedeutet so viel wie Tiefensensibilität, besser gesagt: Wahrnehmung der Stellung und Bewegung des Körpers im Raum. Die sogenannten Propriozeptoren sind spezifische Zellen in unserem Körper, die für die Reizwahrnehmung verantwortlich sind. Sie informieren uns stetig über die Position seiner Gelenke, die Muskelspannung und Muskellänge. So ist es ihnen auch mit geschlossenen Augen möglich die Stellung ihrer Arme und Beine zu benennen. Diese Informationen werden über Nervenfasern, sogenannten Neuronen, zum zentralen Nervensystem des Körpers weitergeleitet, hier verarbeitet und „beantwortet“. Dies geschieht durch das motorische System, das heißt der Körper reagiert mit einer abgestimmten Muskelanspannung.

Durch z.B. Sport- oder Arbeitsunfälle kommt es häufig zu Verletzungen des Kapsel-Band-Apparates eines Gelenkes, zum Beispiel bei Innenbandverletzungen des Kniegelenkes oder Verstauchungen des Sprunggelenkes. Die Propriozeptoren werden bei einer Verletzung des Kapsel-Band-Apparates ebenfalls geschädigt. Ähnlich wie Muskelzellen bauen sie sich bei einer wochenlangen Ruhigstellung ab. In der Folge wird der Körper schlechter über die Gelenkstellung, Muskellänge und Muskelspannung informiert und unsere Reflexe verschlechtern sich. Als Konsequenz entsteht eine vermehrte Verletzungsgefahr. Somit ergänzt die Therapie mit PNF eine medizinische Rehabilitation optimal.